Die „gute Stube“ im Erdgeschoss des Gerstlhauses ist das so genannte Biedermeierzimmer. Damals war es das Wohnzimmer der Familie, in dem die Gerstl-Töchter auch privat unterrichtet wurden. Aus dieser Zeit sind noch Englischbücher, Lexika und Musiknoten vorhanden, die mittlerweile über 100 Jahre alt sind.
Heute bildet der Raum einen wesentlichen Teil des Museums, der seine Bezeichnung vor allem von den darin stehenden Möbeln aus dem späten Biedermeier (1815-1848) erhält. Ein originaler Kachelofen, der Antritt mit Nähtischchen, Tisch und Sitzmobiliar sowie das alte, edle Geschirr in den Glasvitrinen vermitteln den Eindruck, der Raum sei noch immer bewohnt.
Zentraler Blickfang des Biedermeierzimmers ist der original restaurierte Hammerflügel aus der Werkstätte des Wiener Klavierbauers Anton Walter. Dieses um 1814 gefertigte Instrument ist Mittelpunkt einer jährlichen Konzertreihe, die die Besucher aufgrund der besonderen Atmosphäre und des Klangerlebnisses jedes Mal auf eine Zeitreise mitnimmt.
